Gastbeitrag

Low-Code-Plattformen: Schnellere Softwareentwicklung für Startups

Visuelle Art der Programmierung mit einer Low-Code-Plattform am Beispiel VisionX. © VisionX
Visuelle Art der Programmierung mit einer Low-Code-Plattform am Beispiel VisionX. © VisionX

Immer mehr Unternehmen setzen Low-Code-Plattformen ein, um Applikationen (egal ob für Desktop, mobile Geräte oder Browser) schneller umzusetzen und gleichzeitig weniger Entwicklungsressourcen dafür einzusetzen. Laut Marktforscher Forrester wird die Verbreitung von Low-Code-Plattformen weiter steigen. Der Markt für Low-Code Plattformen wird demnach bis 2020 auf 15,5 Milliarden USD wachsen.

Was Low-Code-Plattformen wirklich ausmachen, warum Startups diese für die eigenen Softwareentwicklung nutzen können, und welche Vorteile eine Open Source Lösung bietet, zeigen wir in diesem Artikel.

Was bedeutet Low-Code?

Erst 2014 wurde der Begriff “Low-Code” von Forrester Research für diese spezielle Art der Softwareentwicklung eingeführt. Die Begrifflichkeit ist somit noch relativ neu.

“Der Begriff Low-Code-Plattform […] repräsentiert eine Entwicklungsumgebung für Software, die deren Erstellung unter Verwendung visueller Applikationsdesigner und anderer grafischer Modellierungsmethoden ermöglicht, anstatt sie mithilfe klassischer, ‚manueller‘ Programmiertechniken herzustellen.“ (Quelle: wikipedia.org)

Low-Code-Plattformen (englisch: Low Code Development Platforms) ermöglichen es, Applikationen schnell zu erstellen und benötigen aufgrund des Einsatzes von visuellen Design-Werkzeugen wesentlich weniger Source Code als die derzeit üblichen Softwareentwicklungsmethoden.

Low-Code-Plattformen: Weniger Code, Mehr Design

Die Erstellung von der Benutzeroberfläche erfolgt mit visuellen Design-Werkzeugen. Die Business Logik kann bei Bedarf auch mit handgeschriebenem Code ergänzt werden. Das Deployment der Applikationen geschieht auf Knopfdruck, in einer öffentlichen oder privaten Cloud Umgebung.

Low-Code-Plattformen bieten somit eine beschleunigte Entwicklungs- und Bereitstellungszeit von Applikationen (wie etwa mobile Apps oder Web-Applikationen) an. Dadurch können Kosten für die Planung, Erstellung und Bereitstellung einer Applikation deutlich gesenkt werden.

Egal ob mittels Code oder visuellen Werkzeugen, eine Low-Code-Plattform - wie etwa VisionX - ermöglicht die einfache Erstellung von Applikationen für Desktop, mobile Plattformen, oder Web (Quelle: visionx.sibvisions.com)
Egal ob mittels Code oder visuellen Werkzeugen, eine Low-Code-Plattform – wie etwa VisionX – ermöglicht die einfache Erstellung von Applikationen für Desktop, mobile Plattformen, oder Web (Quelle: visionx.sibvisions.com)

Vorteile von Low-Code-Plattformen für Startups & Unternehmen

Neben den Vorteil einer effizienteren Zusammenarbeit zwischen Fachbereich, Management und IT-Dienstleister, ergeben sich weitere Vorteile in der Softwareentwicklung.

Der allseits bekannte Backlog in Entwicklungsteams kann durch den Einsatz von Low-Code schneller abgearbeitet werden und dies ohne den Einsatz von zusätzlichen Entwickler-Ressourcen.

Low-Code-Plattformen unterstützen Ressourcenengpässe zu verringern und erhöhen gleichzeitig die gelieferte Softwarequalität, da Testzyklen umfangreich durchgeführt werden können. Eine höhere Softwarequalität reduziert zudem auch Wartungsaufwände der Applikation im laufenden Betrieb. Low-Code-Plattformen vereinheitlichen die Entwicklungsvorgangsweise und reduzieren die Komplexität sowie die Fehleranfälligkeit des Source Codes.

Dies hat zur Folge, dass auch weniger qualifizierte Entwickler sehr schnell einzelne Entwicklungsaufgaben (z.b. die Entwicklung neuer Features) übernehmen und zuverlässig umsetzen können.

Low-Code als Wettbewerbsvorteil für Startups

Startups stehen oftmals vor der Herausforderung mit nur geringen Entwickler-Ressourcen einen ersten Prototypen zu bauen und das neue Produkt am Markt zu testen. Gleichzeitig gilt es diesen Prototypen laufend weiterzuentwickeln und das erste Kundenfeedback rasch einfließen zu lassen.

Durch den Einsatz einer Low-Code-Plattform kann ein erster Prototyp (oder eben ein “Minimal Viable Product”) rasch erstellt und gemeinsam mit den ersten Kunden getestet werden.

Zusätzlich dient die Low-Code-Plattform als interne Kommunikationsgrundlage zwischen den beteiligten Personen. So etwa können technisch-unerfahrene Personen selbst einen Prototypen erstellen oder Feedback zu den ersten visuellen Entwürfen geben. Andererseits sind die Setup-Aufwände für Entwicklungsteams sehr gering und es kann iterative den Prototypen entwickeln.

Visuelle Art der Programmierung mit einer Low-Code-Plattform am Beispiel VisionX. © VisionX
Visuelle Art der Programmierung mit einer Low-Code-Plattform am Beispiel VisionX. © VisionX

Weitere Vorteile einer Open Source Low-Code Lösung

Open Source Low-Code Lösungen bringen weitere Vorteile gegenüber geschlossenen Systemen, welche wir weiter unten vorstellen. Ein Beispiel einer Open Source Low-Code-Plattform ist VisionX. Entwickelt von dem österreichischen Unternehmen SIB Visions, erlaubt VisionX die Erstellung von Applikationen die zu 100% auf Open Source Technologien laufen.

Jede Applikation, die mit VisionX erstellt wird, verwendet ausschließlich Java Open Source Frameworks und Bibliotheken unter der Apache 2.0 Lizenz (oder kompatibel). So wird VisionX als Open Source Lösung von einer Vielzahl an europäischen Unternehmen (wie etwa OMV, oder Remondis) eingesetzt.

Egal, ob Sie als Unternehmen oder Startup eine mobile App für die Zeiterfassung Ihres Mitarbeiters entwickeln oder zum Beispiel eine Webanwendung, die Sie als SaaS (Software-as-a-Service) Lösung verkaufen möchten. Eine Open Source Lösung bietet Ihnen folgende Vorteile:

  • Source Code Zugriff: Normalerweise sind Low-Code-Plattformen geschlossene Systeme. Obwohl das toll für unerfahrene Entwickler ist, bleibt eine Low-Code-Plattform ein geschlossenes System und erlaubt den Entwicklern kaum auf die Codebasis einer Plattform zuzugreifen. Eine Open Source Low-Code-Plattform wie VisionX dagegen erlaubt ihren Nutzern komplett auf den Source Code ihrer Anwendungen zuzugreifen.
  • Vollständige Herstellerunabhängigkeit: Während die meisten Low-Code-Hersteller eine vertragliche Mindestdauer definieren, garantiert eine Open Source Low-Code-Lösung wahre Unabhängigkeit.
  • Plattformunabhängigkeit: Viele Low-Code-Plattformen sind auf eine bestimmte Cloud-Infrastruktur limitiert. Im Gegensatz dazu, ist eine Open Source Lösung Plattformunabhängig. Dies bedeutet, dass Ihre entwickelte Applikation auf unterschiedlichsten Serverumgebungen lauffähig ist.

Low-Code Plattformen als Trend für 2018

Kurz zusammengefasst sind Low-Code-Plattformen eine attraktive Alternative für Startups und Unternehmen um rasch und visuell einen ersten Prototypen zu entwickeln, oder eine Applikation zu erstellen.

Die zunehmende Verbreitung von Low-Code-Plattformen wird aufgrund der anhaltenden Ressourcenengpässe in der Entwicklung, der Notwendigkeit der agilen und raschen Software-Projektarbeit auch im Jahr 2018 anhalten.

Gleichzeitig bieten Low-Code-Plattformen Startups die Möglichkeit rasch und unkompliziert eine erste Applikation zu erstellen und diese mit Kunden agil weiterzuentwickeln.

Autor Thomas Peham ist ein österreichischer Digital-Marketing-Spezialist, der unter anderem als Marketing-Freelancer tätig ist und gemeinsam mit Reinhard Herok den Blog Way To Passion betreibt. Seine Artikel erschienen bereits bei t3n, opensource.com und anderen Tech-Magazinen. Peham ist bei Fragen erreichbar unterhello@thomas-peham.com.

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